ALLTAGSGESCHICHTEN / LEBENSFREUDE

Spiegelneuronen im Bahnhof

Manchmal fühlt man sich so richtig gestresst. Auf den letzten Drücker etwas erledigen, ein nerviger Anruf und dann auch noch zum Bahnhof hetzen, um von dort zu einem Termin zu fahren. Spaßfaktor? Gleich Null. Hättest du jetzt einen Spiegel in der Hand und könntest sehen, wie du gerade aussiehst, würdest du dich vielleicht erschrecken. Da starrt dich ein knurrig dreinblickendes Wesen an, das im Grunde seines Herzens freundlich und offen ist. Aber eben nicht jetzt. Mit dieser Ausstrahlung läufst du brummig durch den Bahnhof und blickst überall auf genauso brummige Menschen. Bestimmt hast du es auch schon erlebt, dass du zu allem Überfluss angerempelt wirst. Irgendwie scheinen es alle auf dich abgesehen zu haben. Glaub mir, ich hab das auch schon erfahren und schaffe es mittlerweile immer öfter, den Spieß einfach umzudrehen.

RolltreppeVor langer Zeit habe ich mal gelesen, dass sich der Mensch selbst überlisten und seine Ausstrahlung bewusst steuern kann. Du fragst dich jetzt vielleicht, wozu das gut sein soll? Ganz einfach, damit es dir gut geht – und damit auch deinen Mitmenschen. Alles kann im Flow sein. Wie das funktioniert? Nun, ich möchte dich hier nicht mit zu vielen wissenschaftlichen Details überfrachten. Es ist ganz einfach. Das Zauberwort heißt Spiegelneuronen. Unser Gehirn dechiffriert die Bewegungsmuster und Mimik des anderen. So entsteht in Sekundenschnelle ein Spiegelbild dessen, was wir sehen. Nun werden spezielle Spiegelneuronen aktiv und bringen entsprechende Gefühle zum schwingen.

Versuche nun mit einem LäMenschen Bahnhofcheln durch den Bahnhof zu gehen und blicke die anderen freundlich an. Du wirst überrascht sein. Plötzlich wirst du nicht mehr angerempelt oder mit düsterer Miene angesehen. Dafür dürfen wir uns bei unseren Spiegelneuronen bedanken, die ganze Arbeit geleistet haben. Probier es einfach in den unterschiedlichsten Situationen aus. Wenn du es schaffst, dich zu überwinden und in solchen Stresssituationen bewusst deine Ausstrahlung änderst, wirst du es dauerhaft leichter im Leben haben. Nicht nur im Bahnhof.

1 Kommentar

  • Linda
    25. Juli 2017 at 0:13

    Immer wieder gut daran erinnert zu werden! 🙂
    Übrigens: Nicht nur die nun plötzlich freundlichen Gesichter sorgen für eine bessere Laune. Auch das eigene Lächeln (ob nun echt oder künstlich) löst im Kopf Glücksgefühle aus.

    Und wenn es manchmal auch unglaublich schwer ist zu lächeln – es funktioniert.

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